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Bambusseide

Bambusseide: Was ist das?

Zuerst sollte erwähnt werden, das "Bambusseide" nichts mit echter Seide zu tun hat. Es ist ein Marketingbegriff, da der Begriff "Seide" nicht geschützt ist.

Sogenannte "Bambusseide" wird hergestellt aus der im Bambus enthaltenen Cellulose. Diese wird weiterverarbeitet zu Viskose. Je nachdem, wie man das Garn herstellt, drillt und dieses verwebt, können dann sehr weiche und kuschlige Stoffe entstehen: allerdings eben nicht aus Seide.

Die Herstellung von Bambusseide

Der Bambus wird gerodet, kleingehäkselt und gewässert. Die Zellwände des Bambus bestehen aus ca. 50 % Cellulose. Das ist ein eher schlechtes Verhältnis, da Baumwolle, Hanf, Jute und Flachs wesentlich mehr Cellulose enthalten. Die Zellwände verden mechanisch und chemisch aufgebrochen und das Cellulose-Molekül wird extrahiert.

Anschließend wird der Zellstoff zuerst mit Natronlauge zersetzt und mit Schwefelkohlenstoff gemischt, bis eine zähe, viskose Masse entsteht. Nach mehrmaligem Entlüften und Trennen kann diese Masse, nach einem Spinnbad in Schwefelsäure, durch Spinndüsen gepresst werden.

Die entstehenden Fibern werden unverzüglich zu Garnen gedrillt und aufgehaspelt. Je nach Garn und anschließendem Webverfahren können unterschiedlichste Produkte hergestellt werden: Vom Seil über zarte Spitzenunterwäsche bis hin zu Hosen und Vorhängen.

Bambus-Bastfaser

Die Bambus-Bastfaser besteht allerdings aus Bambus. Diese kann allerdings nicht für die Herstellung von Bekleidung verwendet werden, da sie extrem rau und kratzend ist.
Hergestellt wird Bambus-Bastfaser, indem man den inenliegenden Bast abschält und wässert. Die Weiterverarbeitung ist dem der Leinenfaser sehr ähnlich.
Typische Anwendungen sind Teppichrücken und Matten, da sie sehr reißfest und flexibel ist.

Die Bezeichnungen "Bambusseide", "Bambus-Textilien", "woven bamboo" für Bekleidung sind zwar irreführend, aber nach dem deutschen Textilkennzeichnungsgesetz nicht verboten.


Viskose aus Bambus

Die Herstellung von Viskose ist umweltbelastend und energieintensiv.
Bambus enthält 1.5–4 mm kurze Cellulosefasern mit einem Außendurchmesser von 11 bis 19 μm und einem hohlen Durchmesser von 2 bis 4 μm. Sie ist daher nicht spinnfähig.
Es ist somit technisch unmöglich, Kleidung direkt aus Bambus zu fertigen.
Deshalb wird die im Bamubs enthaltene Zellulose zu Viskose verarbeitet.


Die meisten chemischen Betriebe, die Viskose herstellen befinden sich in Asien, wo die Viskoseherstellung äußerst Umwelt- und Gesundheitsschädigend ist.
In Europa werden geschlossene Kreisläufe eingesetzt, die sehr viel weniger Abwässer und Sondermüll erzeugen.


Hier finden sie mehr Infos zu Bambusseide.

Den detaillierten Ablauf, wie Bambus zu Viskose verarbeitet wird, finden sie hier: Viskoseverfahren.


Falls Sie eine vegane Alternative zu Seide suchen, sollten Sie auf Viskose verzichten: Denn die Herstellung von Viskose kostet nicht nur Seidenraupen das Leben, sondern Menschen.
s. hier:

Gravierende Umweltverschmutzung durch Viskoseproduktion